Eine Postkarte aus Heiligenblut und vom höchsten Berg Österreichs

„Essen sehr gut, Wetter traumhaft, Leute echt nett, Berg daneben richtig hoch. Ausblick atemberaubend. Schöne Grüße“. So oder so ähnlich würde wohl eine Postkarte aus Heiligenblut, diesem bezaubernden Ort gleich neben dem höchsten Berg Österreichs klingen. Weil es aber heute (leider) so wenig Postkarten gibt, hier ein ganzer Blogbeitrag. Wäre auch definitiv zu viel für eine Postkarte.

 

Geständnisse einer Einheimischen

Ja, ich gebe es zu. Es ist schon fast kitschig. Aber Heiligenblut bietet nicht nur eines, sondern gleich mehrere potentielle Postkartenmotive und -geschichten. Und mal ganz ehrlich, ich muss es wissen. Ich arbeite hier. Ich bin hier aufgewachsen und: ich bin richtig gerne da. Der Ort gibt Kraft und jeden Tag neue Eindrücke. Und den Großglockner, den höchsten Berg Österreichs, als direkten Nachbarn zu haben, das hat schon was. So, aber jetzt genug der Schwärmerei. Ich lege mal die Fakten auf den Tisch.

 

Postkartenmotiv #1: Der höchste Berg Österreichs und die Wallfahrtskirche St. Vinzenz

Ich bin selbst immer wieder erstaunt, aber jedes Mal, wenn wir dieses überaus bekannte Motiv auf unseren Social Media-Kanälen posten – schwups, die Likes gehen steil nach oben, ganz wie unsere Gondeln auf das Schareck. Das macht mich richtig froh, denn! Ich bin nicht die einzige, die diesen Ausblick einfach sensationell findet. Und ja! Ich muss Euch reizen: Direkt hier, live vor Ort, ist es noch viiiieeeel besser.

 

Geständnisse einer Einheimischen, Teil 2 und Postkartenmotiv #2

Mit dem Herbst werden die Tage zwar kürzer und die Kleider wieder länger (wobei so richtig kurz sind sie bei uns ja nie, denn sooo heiß wird’s ja nicht). Aber, und das begeistert mich von Jahr zu Jahr mehr, die Welt um uns herum wird immer bunter. Jeder Baum in der Umgebung leuchtet in einer anderen Farbe – jeder einzelne ein Motiv für eine Postkarte und die Wälder in der Umgebung gleich für ein ganzes Portrait. Und die Luft erst!!!! Fotografieren kann man sie nicht – aber super atmen ;-) Und: Sie ist frischer denn je. Manchmal denk ich, jeder Atemzug ist eine Frischzellenkur. Aber. Ich schweife ab. Und nun – ich gestehe schon wieder (dieser Blog wird bald zur Beichte ;-)): Ich bin zwar aus Heiligenblut, ich wohne aber – für amerikanische Verhältnisse gleich um die Ecke, für Kärntner doch ein Stückchen weit weg – ca. 20 km entfernt. Jeden Tag, wenn ich zur Arbeit fahre, eröffnet sich mir ein neuer Blick auf den Ort. Heute zum Beispiel waren rund um den Großglockner die Spitzen der Berge schon weiß angezuckert (Ja klar, am höchsten Berg Österreichs kommt der Schnee natürlich als erstes an). Stellt euch dieses Bild, so ganz ohne Insta, mal nur vor Eurem geistigen Auge kurz vor: Im Tal die bunt eingefärbten Wälder bis hinauf zur Baumgrenze, die Berge weiß und kunstvolle Wolkenschleier zieren den Himmel.

 

Winterwonderland am Fuße des höchsten Berg Österreichs

Ganz unter uns. Es ist schön. Aber auch schon schön kalt, so für mein Gefühl. Ich denke bereits an heißen Glühwein, Weihnachtsgebäck und… Schnee! Überhaupt: Die Stimmung im Winter ist für mich hier eine ganz besondere. Unser Ort und der Großglockner präsentieren sich dann gemeinsam wie ein Winterwonderland. Gerade jetzt spürt man die Vorbereitungen an allen Ecken und Enden – denn nach der Sommersaison bereiten sich nun die Hotels, Pensionen und natürlich auch wir bei den Bergbahnen intensiv auf die kommende Wintersaison vor: Die bunten Blumen werden von den Balkonen entfernt, Sommerdeko gegen Winterdeko getauscht, Decken auf den Terrassen hergerichtet, Feuerschalen vor den Hoteleingängen platziert, leichte Sommerküche wird in den Restaurants und Gasthöfen gegen deftige Speisen getauscht und in den Kaffees gibt’s statt Eisbecher wieder herrlich süße Torten. Denn, schon bald werden am Fuße des höchsten Berg Österreichs (hab ich’s schon erwähnt – unser Nachbar ;-) statt Wanderer Skifahrer, Freerider und Snowboarder kommen. Und jede Menge Kinder werden ihre ersten Schwünge auf unseren Pisten machen. Und im Ort herrscht dann wieder dieses bunte Treiben – Einheimische treffen sich mit Urlaubern und geben dem Ort, diese ganze besondere Atmosphäre. Jaaaaa! Ich freu mich schon.

Wenn Ihr das auch erleben wollt, ein Tipp ;-): Wer hier nicht lebt, kann uns besuchen.

Herbst in Heiligenblut