Von Schnapsen, Nudelkrendeln und Skifahren in Heiligenblut

Von Schnapsen, Nudelkrendeln bis hin zu Skifahren in Heiligenblut am Großglockner.

Ja, ich weiß! Ihr fragt Euch bestimmt, was hat den bitte das eine mit dem anderen zu tun? Naja, ganz ehrlich? Nicht besonders viel, außer – und das ist ja schon mal ein guter Punkt: Es sind alles Kärntner Tugenden. Und es gibt noch mehr Zusammenhänge zwischen Schnapsen, Nudelkrendeln und Skifahren in Heiligenblut. Die verrate ich aber erst im Text. War klar, oder?

Und gleich vorweg: Schnapsen ist ein Kartenspiel (!), nicht dass jetzt jemand auf falsche Gedanken kommt.

 

Alle Kärntner können schnapsen. Außer mir.
Ganz unter uns: Über das Schnapsen kann ich gar nicht sooooo viel erzählen. Ja, ich neige mein Haupt – ich kann nicht besonders gut schnapsen. Aber! Ich weiß, wo ich fragen muss: Mein Papa kann mein gesamtes Nicht-Wissen super ausgleichen. Er macht das schon seit, naja, immer eigentlich, ziemlich „professionell“ (lassen wir ihn mal in dem Glauben). Er besitzt sogar ein eigenes, kleines Ledertäschchen, in dem er das Kleingeld für besagtes Kartenspiel aufbewahrt. Als Kind durften wir uns daraus oft ein paar Euros als Jausengeld mitnehmen.
Dazu muss man wissen: Kartenspielabende wurden und werden hier in Heiligenblut regelrecht zelebriert. Es hat Tradition, dass sich die Männer zu Haus verabreden, um den ganzen Abend bis in die Nacht hinein zu schnapsen. Dabei wird gut gegessen und ja, natürlich auch ein wenig getrunken – also doch eine Anspielung auf den Namen?! Wer weiß. Ich war (noch) nicht dabei.

Einer hat immer das Bummerl
Bei meinem Vater war nach solchen Abenden das Ledertäschchen entweder wieder prall gefüllt oder aber – komplett leer. G‘schnapst wird von den Einheimischen natürlich auch nach dem Skifahren in Heiligenblut auf unseren Skihütten – , dabei ist der Spieleinsatz nicht Bargeld, sondern: Der Verlierer muss für eine Runde Getränke aufkommen, meist eine Runde Zirbenschnaps oder heißen Obstler. Der Kreis schließt sich ;-)

 

 

Skifahren in Heiligenblut. Kann ich, what else?


Und – da ist sie schon! Die Überleitung zum Skifahren in Heiligenblut. Gekonnt eingefädelt. Und ja, das können wir hier richtig gut, also das Skifahren meine ich. Wir sind quasi mit Ski auf die Welt gekommen ;-)) Okay, zugegeben, das ist jetzt ein wenig ein Mythos. Aber! Mit drei Jahren wagen bei uns die Kids schon die ersten Versuche beim Skifahren in Heiligenblut. Das heißt, sie können noch gar nicht richtig laufen, aber Skifahren – geht! Macht ja auch mehr Spaß, das weiß bei uns jedes Kind. Mit Marcel Hirscher können wir zwar nicht mithalten aber für die Ski-Trainingsgruppe in Heiligenblut reicht es allemal ;-))

 

Nudelkrendeln und Heiratssachen


Nein, wir sind bei keiner neuen Sendung des ORF ;-)) Ich kläre mal auf: In Kärnten, besser in Oberkärnten (ja, wir unterscheiden) gibt es ein Sprichwort, das hartnäckig von Generation zu Generation weiter gegeben wird: „Wenn du Nudeln krendeln kannst, bist du heiratsfähig“. Das bedeutet, dass wir von klein auf intensive Krendel-Kurse von unseren Mamas und Omas bekommen, denn die wollen natürlich, dass die Kinder unter die Haube kommen (oder die Kasnudeln einfach selber krendeln können – ich bin mir mittlerweile nicht mehr ganz sicher). Für alle, die nicht wissen was ich meine: Es geht um die Kärntner Köstlichkeit: die Kasnudeln (Unterkärnten). Bei uns auch Schlipfkrapfen genannt (von den Osttirolern übernommen, sind eben doch nähere Nachbarn). Das sind gefüllte Nudeln/Teigtaschen im Kärntner Style: traditionell gefüllt mit einer Masse aus Kartoffeln, Topfen und Minze. Die Osttiroler Variante kommt dabei ohne Topfen und Minze aus. In beiden Fällen werden die Nudeln mit brauner Butter und meist mit gaaanz viel Parmesan serviert. Mhhh, da bekomm ich direkt Appetit, Zeit zum Ende zu kommen.
Also – mein Tipp: Wer sich nicht in die Details der Unterkärntner, Oberkärntner Rezepte einlesen und das Krendeln nicht unbedingt lernen mag – diese Spezialität gibt’s natürlich(!) auf jeder unserer Skihütten. Schmeckt hervorragend nach dem Skifahren in Heiligeblut. Oder nach der Arbeit. Wie mir jetzt.

 

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